Das Nachtangeln hat einen besonderen Reiz: Während die Welt schläft, bieten sich dir fantastische Möglichkeiten, kapitale Fänge zu machen. Doch das Angeln in der Dunkelheit bringt auch Herausforderungen mit sich. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Nachtangeln meisterst, welche Ausrüstung du benötigst und welche Techniken dir zum Erfolg verhelfen.
Warum Nachtangeln so erfolgreich sein kann
Viele Fischarten sind in der Dämmerung und Nacht aktiver, was das Nachtangeln besonders attraktiv macht. Fischarten wie Zander, Aal und Wels sind nachtaktive Jäger und lassen sich in der Dunkelheit leichter fangen. Auch Forellen und Karpfen sind nachts oft besonders beißfreudig, weshalb das Nachtangeln für Angler eine spannende Option darstellt. Aber selbst einen Hecht oder Barsch kann man von Zeit zu Zeit überlisten.
- Wenn du mehr über Aalangeln erfahren möchtest, schau dir unseren Artikel Aal angeln: Die besten Techniken und Tipps für erfolgreiches Nachtangeln an.
Ausrüstung für das Nachtangeln: Was du brauchst
Die richtige Ausrüstung spielt beim Nachtangeln eine zentrale Rolle, um nicht nur erfolgreich zu sein, sondern auch sicher durch die Nacht zu kommen. Hier ist eine Checkliste, damit du nichts vergisst:
- Lampe für das Nachtangeln: Eine Stirnlampe ist ideal, um die Hände frei zu haben. Achte darauf, dass sie dimmbar ist, um die Fische nicht zu verschrecken.
- Zelte und Wetterschutz: Beim Nachtangeln mit Zelt schützt du dich vor Regen und Wind und hast einen sicheren Platz für deine Ausrüstung. In vielen Gewässern, wie z. B. in Holland beim Nachtangeln, ist das Campen mit Zelt erlaubt.
- Spezielle Rutenhalter: Im Dunkeln kann es schnell chaotisch werden. Gut positionierte Rutenhalter sorgen dafür, dass deine Ausrüstung geordnet bleibt und du auf Bisse schnell reagieren kannst.
- Bissanzeiger: Ein akustischer oder optischer Bissanzeiger erleichtert dir das Nachtangeln, da du nicht ständig auf deine Rute achten musst.
- Köder: Nachtaktive Fische wie Aal und Zander lassen sich gut mit stark riechenden Ködern anlocken. Für das Forellenangeln in der Dunkelheit eignen sich dagegen fluoreszierende Köder.
Die besten Techniken für das Nachtangeln
Technik ist beim Nachtangeln entscheidend, da du im Dunkeln nur wenig sehen kannst und oft auf dein Gefühl und deine Erfahrung angewiesen bist.
- Laufringmontage für Aal und Zander: Diese Technik erlaubt es dir, den Köder in verschiedenen Tiefen zu präsentieren. Da Aale am Grund lauern, ist es wichtig, den Köder möglichst tief zu platzieren. Für das Aalangeln in der Nacht eignet sich besonders ein toter Köderfisch oder ein Bündel Würmer. Lies hier mehr zu den besten Techniken beim Aal angeln.
- Boilies für Karpfen: Beim Nachtangeln auf Karpfen haben sich Boilies als besonders erfolgreich erwiesen. In der Dunkelheit sollten die Boilies einen intensiven Geruch haben, um die Fische anzulocken. Mehr Details zu Karpfenangeln findest du in unserem Artikel Erfolgreiches Karpfenangeln: Tipps, Techniken und Ausrüstung.
- Forellenmontage mit Pose: Für das Nachtangeln auf Forelle kannst du eine Pose verwenden, die du mit einem Leuchtstab ausstattest. So behältst du auch in der Dunkelheit stets den Überblick.
Rechtslage in den verschiedenen Bundesländern
In Deutschland gibt es unterschiedliche Regelungen für das Nachtangeln, je nach Bundesland und Gewässer. Es ist wichtig, sich vorher zu informieren, ob das Angeln bei Nacht in deinem Angelrevier erlaubt ist. In Bayern und Brandenburg ist es oft an vielen Gewässern erlaubt, während in Baden-Württemberg und Niedersachsen teilweise strengere Regelungen gelten. Besonders beliebt ist das Nachtangeln am Rhein, wo viele Angelreviere eine Genehmigung für das Angeln in der Nacht erteilen. Rechtliche Fragen kannst du bei den jeweiligen Angelvereinen oder lokalen Behörden, ggf. auch beim Angelladen deines Vertrauens nachfragen.
Verhalten der Fische bei unterschiedlichen Mondphasen
Die Mondphasen spielen beim Nachtangeln eine nicht unerhebliche Rolle. Bei Vollmond sind viele Fischarten aktiver, da das zusätzliche Licht der Beutefisch-Silhouette mehr Sichtbarkeit verleiht. Besonders Karpfen und Zander beißen bei Vollmond häufig besser. Bei Neumond dagegen, wenn es besonders dunkel ist, sind Fische oft vorsichtiger, was deine Köderwahl beeinflussen könnte. In dieser Phase solltest du stark riechende Köder verwenden, um die Fische auch ohne visuelle Reize anzulocken. Für weitere Zander-Techniken schau dir unseren Beitrag Zander angeln: Viele Wege führen zum Fisch an.
Nachtangeln im Winter: Was du beachten solltest
Das Nachtangeln im Winter stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Temperaturen oft drastisch sinken und die Fische träger sind. Hier sind einige Tipps für das Winterangeln in der Nacht:
- Warme Kleidung: Mehrere Schichten, eine wetterfeste Jacke und Thermosocken sind ein Muss.
- Wettercheck: Überprüfe die Wettervorhersage und achte besonders auf plötzlich einsetzenden Frost oder Schneefall.
- Fischverhalten: Fische sind im Winter oft in tieferen Gewässern anzutreffen. Verwende daher schwere Bleie, um den Köder in tiefere Zonen zu bringen.
Nachtangeln in unterschiedlichen Ländern
Nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland gibt es attraktive Nachtangelreviere. Besonders Holland und Frankreich bieten viele Möglichkeiten. Beim Nachtangeln in Holland ist es wichtig, einen Vispas zu haben, der auch das Angeln in der Nacht erlaubt. Dieser Angelschein kann bequem online bestellt werden und ist für zahlreiche Gewässer gültig. In Frankreich variieren die Regelungen je nach Region: An einigen Seen, wie dem Etang de Hirbach, ist das Nachtangeln erlaubt, während es an anderen, wie dem Lac de Saint-Cassien, lange Zeit verboten war, inzwischen aber wieder erlaubt ist.
Tipps für das Nachtangeln für Anfänger
Falls du neu im Nachtangeln bist, gibt es einige grundlegende Tipps, die dir den Einstieg erleichtern:
- Standortwahl: Erkunde dein Angelrevier bereits bei Tageslicht, um Gefahrenstellen zu identifizieren und deinen Angelplatz besser zu planen.
- Lichtquellen reduzieren: Nutze nur gedimmtes Licht, um die Fische nicht zu verschrecken.
- Einfache Montagen: Starte mit bewährten und einfachen Montagen wie der Grundmontage für Zander oder Aal.
- Sicherheitsvorkehrungen: Packe immer ein Erste-Hilfe-Set ein und stelle sicher, dass dein Handy voll aufgeladen ist.
Gefahren beim Nachtangeln
Beim Angeln in der Nacht solltest du immer auf deine Sicherheit achten. Besonders das Angeln an Flüssen kann tückisch sein, da du Strömungen oder Uferkanten im Dunkeln schlechter erkennen kannst. Achte darauf, dass du stabil stehst und deinen Angelplatz gut kennst. Halte außerdem Ausschau nach Wildtieren, die in der Dunkelheit aktiver sein könnten.
Umwelt- und Naturschutz beim Nachtangeln
Beim Nachtangeln solltest du darauf achten, die Umwelt zu schonen. Vermeide unnötigen Lärm, lasse keinen Müll zurück und halte dich an die geltenden Fangquoten und Schonzeiten. So sorgst du dafür, dass die Natur auch für künftige Anglergenerationen intakt bleibt.
Fazit
Das Nachtangeln ist eine spannende Herausforderung für Angler, die nicht nur Geduld, sondern auch die richtige Vorbereitung erfordert. Mit der passenden Ausrüstung, den richtigen Techniken und einer guten Kenntnis der rechtlichen Bestimmungen kannst du dich auf unvergessliche Nächte am Wasser freuen. Egal, ob du auf Aal, Zander oder Karpfen aus bist – die Dunkelheit kann deine besten Fänge hervorbringen.
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