Hechtangeln ist eine spannende und aufregende Art des Fischfangs. Es ist eine der ältesten Fischfangmethoden und wird seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt angewendet. Hechte sind ein sehr aggressiver Fisch, der sich an schwer zu fangende Orte verirrt, sodass man ein wenig Geschick und Erfahrung benötigt, um erfolgreich zu sein. In diesem Artikel werden wir uns die verschiedenen Aspekte des Hechtangelns näher ansehen, vom Aufbau des Geräts bis hin zu den besten Techniken, um einen Hecht zu fangen.
Die Arten des Hechtangelns
Doch bevor wir ans Wasser stürmen, müssen wir noch darauf eingehen, dass es unterschiedliche Arten des Hechtsangelns gibt. Es gibt verschiedene Techniken, um Hechte zu angeln. Dazu gehören das Spinnfischen, Grundangeln, Wobblern, Köderfischen, Fliegenfischen und Schleppangeln. Natürlich können wir nicht alle Techniken in einem Beitrag abhandeln, daher werden wir zu jeder Angelart einen eigenen Beitrag schreiben.
Die Jahreszeit
Auch die Jahreszeit hat einen großen Einfluss auf die Angeltechnik und die gewählten Köder. Neben dem Fressverhalten der Hechte ändern sich mitunter auch die Standorte und Gewohnheiten des Räubers. Was im Sommer funktioniert, gilt nicht unbedingt für den Winter. Wer schonmal erfolglos an einem heißen Sommertag den gesamten See abgefischt hat und dann nach 5 Minuten bei Ansitzen im Winterlager einen Meterfisch dran hatte, weiß, wovon wir reden.
Im Frühjahr und Sommer steht der Hecht eher auf sehr kleine und hochaktive Köder. Hierbei muss man einfach einen Blick in die Natur werfen. Es ist sehr viel Brutfisch unterwegs und damit schlagen sich alle Räuber die Bäuche zu. Im Herbst und Winter fangen die Raubfische an, sich ordentlich fett für den langen Winter anzufressen. Die Gunst der Stunde nutzt man meistens am besten mit sehr großen, langsam geführten Ködern.
Ausrüstung zum Hechtangeln
Auf die passende Kleidung werden wir jetzt nicht genauer eingehen. Und, dass du zum Spinnfischen eine Spinnrute wählst, wohl auch nicht. Um den Abschnitt nicht zu sehr auszuweiten, solltest du dir zuerst klarwerden, welche Angeltechnik zu verwenden möchtest.
Die richtige Hechtrute
Zum Fliegenfischen wirst du wohl oder übel eine Fliegenrute nutzen. Aber als generelle Hilfe, bedenke, dass der Hecht enorm viel Kraft hat. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Fischmaschine. Also brauchst du auch das passende Gerät.
Als Anfänger solltest du nicht mit einer Ultra-Light-Rute bewaffnet ans Wasser stiefeln und auf große Hechte hoffen. Das wird kein Vergnügen für dich und am Ende verletzt du noch unnötig den Fisch. Hol dir eine Rute mit ordentlich Rückgrat, welche dem Hecht die Stirn bieten kann. Ein Wurfgewicht von 30 bis 80 Gramm ist für den Anfang eine sehr gute Wahl. Mit der Zeit wirst du deine Vorlieben entwickeln und vielleicht auch deine Angelrute spezieller wählen. Die Rutenlänge kann 2,50 bis 3,00 Meter lang sein. Hierbei ist es wichtig, ob du vom Boot angelst und direkt „über“ dem Fisch sitzt oder vom Ufer sehr weit werfen musst.
Lass dich am besten vor dem ersten Kauf beraten. Und vor allem lass dich nicht von den vielen Marken verunsichern. Am Ende ist es nur ein Stock, der ein bestimmtes Wurfgewicht hat und eben gut in der Hand liegt oder nicht.
Die passende Angelrolle
Natürlich darf auch die Rolle nicht fehlen, sofern du nicht mit der Stippe auf Hecht ansitzt. Zum Teil entscheidet auch die gewählte Schnur mit über die Rolle. Nimmst du eine monofile Angelschnur, dann ist diese entsprechend dicker und benötigt mehr Fassungsvermögen. Mit einer geflochtenen kommst du mit kleineren Rollen aus. Aber dazu später mehr.
Überleg dir, ob du eine stationäre Rolle oder eine Multirolle fischen willst. Viele Profis gehen im Laufe ihrer Anglerkarriere später zur Multirolle über und angeln mit einer Baitcaster. Die meisten Anfänger beginnen mit einer Stationärrolle. Das muss aber nicht sein. Am besten gehst du in ein Fachgeschäft und machst mal ein paar Testwürfe.

Eine gute Schnur
Bei der Wahl der Schnur ist es wichtig, dass sie widerstandsfähig ist. Monofile Schnüre haben ihre Vorzüge, da sie weniger sichtbar sind und ein Fisch nicht so leicht an der Schnur hängen bleiben kann. Aber eine monofile Schnur ist sehr dehnfähig, das kann beim Anhieb, gerade auf die lange Distanz von Nachteil sein. Hier ist die geflochtene Schnur klar im Vorteil. Die Schnur sollte eine hohe Abriebfestigkeit besitzen, um ein Reißen zu verhindern. Ganz egal, für welche Schnurart ihr euch entscheidet, macht nicht den Fehler, an der Schnur Geld zu sparen. Setzt auf jeden Fall auf eine hochwertige Schnur, da es sehr frustrierend ist, wenn der Fang des Lebens dran ist und auf einmal abreißt.
Das Vorfach
Mindestens genauso wichtig wie die Wahl der Schnur ist wohl das Vorfach. Denn beim Hechtangeln ist das Vorfach Pflicht und auch Ehrensache. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Fisch mit dem Köder und Haken im Maul davonschwimmt. Achte beim Vorfach auf die entsprechende Tragfähigkeit. Lieber ein wenig zu stark, als das zu dünn. Wenn du ein wenig Geld investieren möchtest, dann nimm nicht einfach nur Stahlvorfächer, sondern welche aus Titan. Das Vorfach kannst du dir selber herstellen oder ein fertiges kaufen.
Die Geheimwaffe – der Hechtköder
Jetzt kommen wir der Wahrheit schon näher aber steuern auch auf eine riesige Diskussion zu: Köderfisch oder Kunstköder? Die oft verstrittenen Anglergruppen, der Ansitzangler, welche von den Spinnfischern oft liebevoll als Plumsfischer bezeichnet werden werden nun beide auf ihr System schwören. Die Wahrheit ist, alle Köder liefern Fänge und am besten hältst du dich aus der Diskussion raus und probierst einfach beide Methoden mal aus. Vielleicht gefällt dir ja beides.
Doch kommen wir zu den unterschiedlichen Ködern: Um Hechte zu angeln, eignen sich am Köderfische wie zum Beispiel Rotaugen, Rotfedern und Barsche. Aber auch alle möglichen Kunstköder vom Hardbait bis zum Softbait: Wobbler, Gummifische, Spinner, Blinker, Spinnerbait. Übrigens kann der Hecht auf alles zuschnappen, sogar beim Karpfenangeln auf einen Boilie.
Beliebte Köderfische
Um die Liste komplett zu machen, zählen wir kurz alle gängigen Köderfische zum Hechtangeln auf:
- Rotfeder
- Barsch
- Plötze
- Brasse
- Gründling
- Karausche
- Hering
- Makrele
- Sprotte
- Sardine
Wie du siehst, haben wir hier nicht nur Süßwasserfische auf der Liste. In der Regel fährst du als Anfänger mit einem Barsch oder einer Rotfeder am besten. Auch hier bestätigen natürlich wieder Ausnahmen die Regel. Fische aus dem Salzwasser wurden in der Regel vorher eingefroren und beim Auftauen sind sie dann sehr weich und fliegen oft vom Haken. Am besten angelt es sich immer mit frischem Fisch.
Am richtigen Spot knallt es in der Rute
Hechte bevorzugen Gewässer mit vielen Verstecke, wie zum Beispiel Seerosen, Steine, Wurzeln und Büsche. Daher eignen sich Gewässer mit einer guten Struktur und einer guten Vegetation am Ufer, wie z.B. Seen, Flüsse, Bäche und Kanäle, besonders gut zum Hechtangeln. Achte hier auch auf Höhenunterschiede im Wasser. Oft stehen Hechte unter Spots, welche vom Flachen steil ins Tiefe gehen.
Auch stark bewegte Gewässer, wie z.B. Stromschnellen und Strömungskanten sind sehr vielversprechend. Da Hechte Raubfische sind, die sich gerne in der Nähe von Beutefischen aufhalten, sind Gebiete mit einer guten Fischpopulation immer sehr gut geeignet. Suche am besten wo der Beutefisch steht und dann wird er dich zum Hecht führen. Achten in diesem Zusammenhang auch auf die Jahreszeit und prüfen, ob die Hechte tief stehen, sich eventuell bereits verbuddelt haben oder noch an der Oberfläche aktiv sind.
Fazit zum Thema Hechtangeln
Du hast jetzt ein Grundverständnis dafür bekommen, wie man Hechte erfolgreich angeln kann. Es ist wichtig, dass du die richtige Ausrüstung, deine Köder und Ruten sorgfältig auswählst und die richtigen Gewässer suchst, um die besten Erfolge zu erzielen. Wenn du die grundlegenden Techniken beherrschst und ein wenig Geduld hast, kannst du einige großartige Hechte landen. Wir wünschen dir viel Glück und vor allem viel Spaß beim Hechtangeln.
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