Du interessierst dich für ein Angelboot und fragst dich, was das beste Angelboot ist? Eines gleich vorweg, es gibt nicht das beste Angelboot für jeden, sondern nur das beste Angelboot für dich. Denn je nachdem wo du Angeln möchtest, wie viel Budget du hast und was deine Vorlieben sind, wird ein anderes Boot dabei die ideale Wahl sein. Damit du für dich dein bestes Angelboot findest, haben wir diesen ausführlichen Ratgeber gemacht.
Welches Angelboot ist das richtige?
Wie anfangs schon erwähnt gibt es eine Menge Faktoren, die bestimmen wie dein neues Boot auszusehen hat. Legst du Wert auf Luxus oder möchtest du geräuschlos am Schilf lang gleiten? Damit du dich mit dem Thema richtig auseinandersetzen kannst, haben wir hier erstmal die wichtigsten Auswahlkriterien zusammengestellt, auf welche wir später noch genauer eingehen:
- Wo wird geangelt? Große Seen, kleine Seen, Flüsse oder doch auf dem offenen Meer?
- Hieraus ergibt sich in der Regel auch die Frage, ob du ein motorisiertes Angelboot haben möchtest und wie viel Power du brauchst?
- Welche Angeltechnik wird eingesetzt? Machst du Ansitzangeln, Schleppangeln oder bist du mit der Spinnrute unterwegs?
- Wie hoch ist dein Budget? Darf es ein teures Bassboat sein oder willst du zum Spartarif deine erste Angeljolle kaufen?
- Größe des Bootes? Gehst du alleine Angeln oder mit mehreren Personen? Möchtest du auf dem Boot schlafen oder vielleicht sogar mehrere Tage am Stück auf Reisen sein?
- Welches Fahrverhalten wünschst du dir? Soll das Angelboot wie ein Brett auf dem Wasser liegen? Möchtest du gleiten oder verdrängen?
- Welche Ausstattung wünschst du dir? Bist du einfach nur glücklich auf dem Wasser zu sein oder darf es ruhig ein wenig Luxus sein?
- Aus welchem Material soll das Angelboot sein?
So das waren doch schon einige grundlegende Fragen, aber bitte nicht den Kopf verlieren, denn es folgen noch mehr Fragen. Doch die gute Nachricht ist, wenn du diesen Ratgeber durch hast, dann brauchst du keinen anderen mehr zu lesen. Also nimm dir ruhig eine Tasse Kaffee und guck schon mal auf deinen Kontostand, welches Budget gerade bereitsteht.
Angelboot kaufen – Gedanken, damit der Kauf nicht bereut wird
Du möchtest endlich ein Angelboot kaufen und bist schon ganz euphorisch. Ausgezeichnet, darin wollen wir dich auch auf keinen Fall bremsen! Aber bevor wir in die Details zum Ratgeber gehen, sollte man sich noch ein paar grundsätzliche Gedanken drumherum machen. Wir wollen ja, dass du lange Freude an deiner Investition hast und dich nicht hinterher ärgerst.
Ein gutes Angelboot kann ganz schnell ein Vermögen kosten. Wenn du bereits erfahrender Skipper bist und auch schon das ein oder andere Angelboot besessen hast, dann kannst du dieses Kapitel skippen. Wenn es dein erstes Boot ist, dann lies dir diesen Teil aufmerksam durch. Solltest du dein Budget bereits im Kopf haben, dann überlege dir, dass auch noch andere Kosten auf dich zukommen, als das reine Boot. Und damit meinen wir nicht, welchen nächstgrößeren Motor holst du dir als Nächstes. Du wirst nicht nur viele Pflichten zur Pflege deines Bootes haben, welche einfach nur deine Zeit kosten, sondern viele weitere Ausgaben.
Angelboot gebraucht oder neu?
Ein neues Boot ist eine feine Sache. Du hast die Garantie des Herstellers und es gibt keine verdeckten Schäden, um die du dir Sorgen machen musst. Du riechst noch den Neuboot-Duft und hast ein gutes Gefühl, wenn du es zu Wasser lässt. Aber es ist auch wie bei einem Auto, wenn du vom Hof fährst, dann ist es nur noch die Hälfte wert. Wenn du dann nach einer Saison feststellst, dass du in Wahrheit doch ein unverbesserlicher Uferangler bist, dann hast du ein großes Problem, denn du bekommst nicht mehr annähernd das Geld, welches du investiert hast. Je nach Jahreszeit gibt es gute Angebote für gebrauchte Angelboote, welche auch noch nicht lange im Wasser gelegen haben, eben von Leuten, die gemerkt haben, dass ein Boot gar nichts für sie ist, die sich die laufenden Kosten nicht leisten können oder doch ein größeres Boot benötigen. Dir wird das nicht passieren, weil du unseren Ratgeber hast.
Geh in dich und frage dein Ego, ob das Boot neu sein muss. Du kannst bei einem gebrauchten Boot eine Menge Geld sparen. Aber hier ist auch Vorsicht geboten. Kläre ab, ob es noch Garantie gibt, wie viele Vorbesitzer es gab, ob es bekannte Schäden gibt und ganz wichtig, mache einen Kaufvertrag. Zur Inspektion bietet es sich an jemand mitzunehmen, der Ahnung von Booten hat, damit du nicht die Katze im Sack kaufst. Wenn du unglücklicherweise niemanden kennst, dann frag in der nächsten Marina, wo du ohnehin deinen Stellplatz haben wirst, ob dir der Bootswart helfen kann, deinen Sportboot-Führerscheinlehren, eine Bootswerkstatt oder vielleicht auch im nächsten Angelverein.
Versicherung
Ja, es ist ein leidiges Thema und wir wollen hier auch nicht in die Tiefen der Bürokratie versinken, aber dich ganz kurz auf ein paar zentrale Aspekte hinweisen. Es gibt Unmengen Versicherungen am Markt und auch hiermit kann man schonmal einige Tage verbringen. Grundsätzlich gilt, desto teurer dein Boot ist, desto höher wird auch die Versicherungssumme ausfallen. Aber es gibt noch weitere Faktoren, welche die Höhe des Beitrags beeinflussen können. Wo steht das Boot, wenn du nicht da bist? Wie gut ist es gesichert und in welcher Höhe möchtest du es versichern?
Glücklicherweise dreht sich dieser Ratgeber aber nicht um Versicherungen. Du kannst aber Versicherungen für dein Angelboot nicht nur online vergleichen, sondern auch einen Versicherungsvertreter konsultieren. Dieser wird dich im Vorfeld kostenlos beraten. Dann kannst du die Angebote vergleichen und das passgenaue Angebot auswählen.
Stellplatz
Ein guter Stellplatz ist das A & O. Hierbei geht es nicht nur darum, ob dein Boot sicher liegt, du genug Platz hast, einen guten Preis bekommst und mit den Leuten gut zurechtkommst, sondern auch darum, ob dein Boot für dich gut erreichbar ist und du von dort auch schnell an die besten Angelspots kommst. Spiele in Gedanken durch, wie es wäre, wenn du dort dein Boot liegen hättest und schon werden dir viele Fragen durch den Kopf schießen. Aber vergleiche die Preise! Oft ist der Bootsclub nebenan nur halb so teuer, weil er mehr Kapazitäten hat.
Achte auch auf den Fall der Fälle: Was ist, wenn dein Boot einen Schaden hat? Sind die Maschinen da, um das Boot an Land zu bekommen, gibt es dort jemand, der dir helfen kann. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du auch Angelvereine in Betracht ziehen solltest. Selbst wenn du nichts mit Hegefischen anzufangen weißt, sind die Stellplatzgebühren in Angelvereinen meistens deutlich günstiger, als in einer Sportboot-Marina und du hast zusätzliche Benefits, wie Tische zum Ausnehmen, Gleichgesinnte und lokale Leute, die dich zu wertvollen Spots führen können.
Winterplatz
Ein guter Stellplatz in der Bootssaison ist wichtig, aber der Tag kommt schneller als einem lieb ist und die ersten Schneeflocken fallen. Hier muss das Boot ins Trockene. In der Regel haben die meisten Bootshäuser und Angelvereine auch Stellplätze, wo dein Boot überwintern kann, aber das musst du dringend im Vorfeld abklären. Ich hatte schon einen Fall, wo mein Außenborder keinen Platz mehr im Motorschuppen gefunden hat und ich ihn mühsam mit nach Hause transportieren musste. Glücklicherweise in die Garage, aber wenn du in der Stadt im vierten Stock ohne Fahrstuhl und ohne Keller wohnst und deinen nach Benzin riechenden Liebling die Treppen hochpuckelst und dann den Winter über neben deiner Couch im Wohnzimmer zu stehen hast, dann vergeht dir der Spaß.
Benzin & Strom
Damit dein Boot fährt, benötigt es Treibstoff. Du solltest beim Kauf bereits auf den Treibstoffverbrauch achten. Treibstoff wird wohl in unserem Land nicht günstiger werden und daher musst du hier einen Kompromiss zwischen Leistung und Kosten finden. Plane auch die regelmäßigen Kosten ein und rechne den Verbrauch mit in dein Budget ein.
Wartung & Reparatur
Jetzt wollen wir dir wirklich deinen Traum vermiesen, oder? Nein, wir möchten nur, dass du nicht blauäugig ein Angelboot kaufst und davon ausgehst, dass du keinen Ärger und keine Folgekosten damit hast. Du wirst im Frühjahr, sofern du dich nicht für ein Schlauchboot entschieden hast, beginnen, dein Boot für die Saison vorzubereiten. Hier heißt es, je nach Bootstyp, schleifen, bohren, spachteln, streichen und vieles mehr. Ein Boot kann richtig viel Arbeit machen. Sicher, dafür entschädigt dann eben auch, dass du gezielt die besten Spots anfahren kannst und wie ein König auf dem Wasser sitzt, aber bedenke, dass die Pflege und vor allem die Reparatur nicht nur sehr viel Zeit verschlingt, sondern auch Geld. Muss ein neuer Motor her? Aua, das kann schnell sehr viel kosten. Du brauchst jetzt keine Angst zu bekommen, aber behalte es im Hinterkopf.
Abdeckung
Eine gute Abdeckung ist die halbe Miete. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn du endlich mal wieder Zeit hast, mit deinem Angelboot rauszufahren und es mit Wasser vollgelaufen ist. Sicher für kleinere Boote gibt es meistens Unifit-Planen, welche als einfacher Schutz zu gebrauchen sind. Aber spätestens, wenn du ein größeres Boot kaufst, dann ist das, sofern nicht vom Hersteller mitgeliefert, alles Custom entworfen und eine gute Persenning kostet schnell mal so viel, wie ein kleines Motorboot. Erfrage vorher die Kosten, damit du sie einkalkulierst. Und denk immer dran, wer billig kauft, der kauft in der Regel zweimal.
Zubehör
Nicht nur eine gute Abdeckung ist ein wichtiges Zubehör. Es gibt noch viel mehr, was nicht zwangsläufig im Lieferumfang enthalten sein muss, das beginnt bei den Schwimmwesten, geht über gute Anker und endet bei den passenden Fendern. Stelle bevor du das Angelboot kaufen gehst eine Liste mit Zubehör zusammen. Erfrage beim Hersteller oder auch beim Gebrauchtkauf den Verkäufer, ob du Zubehör mitgeliefert bekommst.
Entfernung zum Boot und Transport
Noch ein Thema, welches unterschätzt wird, ist der Bootstransport. Das ist kein DHL-Päckchen, welches dir vor die Tür gestellt wird. Oft musst du das Boot abholen, dafür musst du einen Dienstleister in Anspruch nehmen oder einen Hänger haben und natürlich auch das passende Auto dafür. Ein guter Bootstrailer kostet auch eine Stange Geld und selbst wenn du das Auto hast, dann darfst du die Anhängerkupplung nicht vergessen.
Fazit zu den Nebenkosten
Bevor wir zu den erfreulichen Dingen beim Angelboot kaufen kommen, fassen wir nochmal in Kürze zusammen: Es entstehen meistens eher mehr als weniger Kosten als Bootsbesitzer, daher müssen diese im Budget einkalkuliert werden. Wer billiges Zubehör kauft, der ärgert sich meistens hinterher und kauft nochmal. Wer realistisch sein Budget bestimmt und im Zweifelsfall einen Kompromiss eingeht, der hat lange Freude an seiner Anschaffung.
Der Angelspot ist ein grundlegender Faktor für das richtige Angelboot
Je nachdem, wo du angeln möchtest, kommst du der Wahl deines Angelboots schon viel näher.
Seetauglichkeit
Nur mal als Beispiel, du möchtest aufs Meer oder einen großen See rausfahren, hier muss dein Boot Wind, Wetter und den Gezeiten standhalten. Neben der richtigen Motorisierung ist auch die Seetauglichkeit ganz entscheidend. Hier gibt es unterschiedliche Auslegungskategorien von A bis D. Diese richten sich nicht nur nach Wind und Wetter, sondern auch nach der Wellenhöhe. Da das Thema sehr umfassend ist, werden wir hierzu einen eigenen Ratgeber machen und diesen dann hier verlinken. Aber für eine ausgedehnte Bootsfahrt mit einer Windstärke über 8 auf der Beaufort-Skala und Wellenhöhen von über 4 m muss es ein Boot der Kategorie A sein. Für eine Rudertour über einen kleinen Teich bei schönem Wetter mit seichten Wellen reicht ein kleines Schlauchboot der Kategorie D.
Entfernung zum Angelspot
Was viele unterschätzen, ist auch die Entfernung zu den Angelspots. Auch auf großen Süßwasser-Seen steht nicht an jedem Ort der Fisch. Wenn du neu an dem Gewässer bist und erst noch die richtigen Spots zur richtigen Jahreszeit finden musst, dann gilt es Strecke zu machen. Mit einem Ruderboot bist du hier schnell verloren. Aber auch ein langsames Motorboot kann die Geduld und den Spaß am besten Hobby der Welt bremsen. Du willst schließlich früh morgens oder in den Abendstunden schnell deine Lieblingsspots befischen und nicht erst in der Mittagssonne dort ankommen.
Geschwindigkeit
Damit dein Angelspot schnell erreicht werden kann, ist nicht nur eine ausreichende Leistung wichtig. Es gibt auch unterschiedliche Bootsbauweisen. Es gibt beispielsweise Verdränger, diese fahren quasi im Wasser und müssen es zur Seite verdrängen. Da ist nichts mit schnellem Spotwechsel. Dann gibt es auch Gleiter, welche beinahe auf dem Wasser schweben und eine brutale Geschwindigkeit aufbauen können. Neben dem unbeschreiblichen Gefühl, wenn das Boot endlich gleitet, brauchst du je nach Bauform und Gewicht des Bootes, aber auch entsprechend der Besatzung ausreichend PS.
Nachtangeltauglichkeit
Die besten Stunden sind – wie jeder Angler weiß – Morgens und Abends. Der große Nachteil ist, dass wenn der Spot ein wenig entfernt liegt, du entweder im Dunkeln losfährst oder im Dunkeln zurückkommst. Dein Boot muss also den örtlichen Bestimmungen die passende Beleuchtung haben. Es ist sehr schwer, ein Schlauchboot mit geprüften Lichtern zu versehen. Ein solides Boot hat die passende Beleuchtung meist schon von Hause aus angebracht und du kannst ganz entspannt bleiben, wenn das Polizeiboot kommt.
Angeltechniken
Bist du ein Allrounder und möchtest mal ansitzen und dann wieder Spinnfischen? Kennst du deinen Zielfisch? Wenn du schon genau weißt, was das Boot leisten soll, dann bist du wieder einen großen Schritt weiter. Neben der Beschränkung, dass man auf einigen Seen keine Motoren dran haben darf, kann ein zu großes Boot in einem schmalen Fluss auch völlig fehl am Platz sein. Willst du durch das Schilf tigern und die Kante nach Zander abklatschen? Vielleicht reicht dir ja schon ein Bellyboot und du brauchst gar kein Bassboot? Mehr Power und Größe bedeutet nicht immer zwangsläufig mehr Spaß!
Sicherlich kann man auch mit einem normalen Ruderboot Schleppangeln, aber es ist doch sehr mühsam. Genauso bringt es dir nichts dir einen ollen Kahn mit einem alten laut hämmernden Zweitakter zu holen, wenn er bereits die Fische verscheucht hat, noch bevor du am Spot ganz rechtskonform deinen Anker zu Wasser lässt.
Willst du die Nacht über auf Aal ansitzen und auch längere Zeit bei Wind und Wetter draußen bleiben, dann bietet sich eine Kajüte oder zumindest die entsprechende Persenning und eine Liegefläche an. Dann kann auch Regen dir den Trip nicht vermiesen und du schonst deine zarten Anglerknochen.
Das passende Material
Wenn du auf dem Meer angeln möchtest, dann muss das Boot auch Salzwasser standhalten. Selbst Zubehörteile aus Edelstahl A2 verschleißen bei diesen extremen Bedingungen. Deshalb informiere dich im Vorfeld gut, ob das Boot sowohl von der Seetauglichkeit, als auch dem Material die richtige Wahl ist. Aber auch in den Binnenseen haben unterschiedliche Materialien unterschiedliche Vor- und Nachteile. Hier einmal eine Liste mit den gängigsten Materialien (bitte entschuldigt, wenn wir keine selbstgebauten Flöße aus recycelten Plastikflaschen mit aufführen):
- GFK
- Aluminium
- PE Polyethylene
- Holz
GFK Angelboote
GFK ist eines der beliebtesten Materialien im Bootsbau. Der Grund dafür ist nicht schwer zu finden. GFK lässt sich beim Bootsbau beliebig formen. Aber auch später beim Innenausbau setzt das Material GFK fast keine Grenzen. Aber GFK ist nicht gleich GFK! Auch hier gibt es unterschiedliche Bauformen. Zum Beispiel kann man mit einer Sandwichbauweise sogar das Gewicht eines Alubootes unterbieten.
GFK hat eine sehr gute Stabilität, das Material ist sehr steif. Dadurch liefert es auch eine hohe Leistung auf dem Wasser und Reparaturen sind kein Problem. Bei einem Aluboot hat man schnell mal einen Totalschaden, wenn man über den Stein donnert. Natürlich hält auch das GFK Boot bestimmten Schäden nicht stand, aber in 99 % der Fälle kann man es hinterher reparieren. Ein fachlich korrekt repariertes Boot kann man mit dem bloßen Auge nicht von einem neuen Boot unterscheiden und es gibt auch keine Folgeschäden oder Schwachstellen hierdurch.
Aber nicht nur die Stabilität ist ein großer Pluspunkt für ein GFK Boot, sondern auch die Lautstärke. Denn GFK hat sehr gute Dämmwerte. Der Schall wird gedämpft. So minimierst du die Wahrscheinlichkeit, die Fische durch Geräusche, durch Schritte oder das Abstellen von Zubehör durch den Lärm zu vertreiben.
Bei der Performance würde ich das GFK Boot alleine schon durch die potenziell höhere Motorisierung mal als klaren Gewinner herausstellen. Nur von der Bauform kann man das Boot perfekt auf die Gegebenheiten anpassen. Man erreicht eine sehr stabile Konstruktion. Das Boot kann jederzeit nachgerüstet und repariert werden. Wenn man sich die Nachteile ansieht, dann wäre das die doch recht hohe Empfindlichkeit gegenüber einem Auflaufen auf Grund und auch die meist höheren Anschaffungskosten. Nicht so schön am GFK Boot ist der regelmäßige Pflegeaufwand. Die Boote müssen immer wieder gereinigt und gewachst werden.
Alu Angelboote
Alu Angelboote waren früher deutlich leichter als GFK Boote. Dieser Ansatz ist komplett überholt und nicht mehr zutreffend. Aber ein solides Aluboot kann andere Vorteile bieten. Wenn du mit deinem Angelboot in der Steinpackung oder im Kiesbett landen möchtest, dann ist ein kräftiges Aluboot eine gute Wahl. Man muss schon sehr fahrlässig handeln, um das Aluboot kaputt zu bekommen.
Neben der Stabilität ist auch der geringe Pflegeaufwand ein schlagendes Argument. Und darüber hinaus: Es gibt wohl kaum etwas, was im Preis-Leistungs-Verhältnis an Aluboote herankommt. Wenn du dir zu einem unschlagbar günstigem Preis dein erstes Aluboot zulegen möchtest, dann sieh dir die Skiff- und John Boote an. Gerade als Anfänger braucht man keine Panik bekommen, wenn man mal auf die Sandbank auffährt, ein gutes Aluboot kann das ab.
Ein Nachteil von Alubooten ist der Innenausbau. Alu ist limitiert in der Formbarkeit und Weiterverarbeitung. In den meisten Alubooten wird einfach nur mit großen Alublechen gearbeitet, welche dann miteinander verschweißt werden. Dadurch hast du auch bei der Rumpfform einen Kompromiss, aus dem, was möglich ist und dem was Leistung bringt. Inzwischen gibt es aber auch Hersteller, welche das Aluboot aus vielen kleinen Blechen zusammensetzen, das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder.
Auch wenn das Aluboot sehr robust ist: Wenn du mal einen richtigen Schaden am Material hast, dann wird es auch richtig teuer! Dennoch ist das Angelboot aus Alu immer noch die erste Wahl bei deutschen Anglern.
PE Angelboote
PE ist als Angelboot nicht ganz so beliebt und kommt eher bei kleinen Booten zum Einsatz. Aber es ist gerade für Anfänger ein sehr günstiger Einstieg in das erste Boot. Sie sind nicht nur sehr günstig, sondern auch robust und langlebig.
Holzboote zum Angeln
Nun kommen wir zum Klassiker. Auch wenn man kaum noch ein Holzboot auf dem Wasser sieht, gibt es wohl keine ursprünglichere Form zu Wasser zu fahren. Wenn du ein Angelboot aus Holz ergattern kannst, dann musst du dich auf relativ hohen Pflegeaufwand einstellen. Aber mit dem Material Holz hast du viele Möglichkeiten zum Innenausbau. Es ist ein schönes und zugleich authentisches Material um ein Boot zu bauen und nachhaltig obendrein. Holzboot ist auch nicht gleich Holzboot. Es hat sich in den letzten Jahren viel getan im Bootsbau und einen alten Kahn, kann man nicht mit einem modernen Boot vergleichen.
Das Gewicht des Bootes
Das Gewicht ist nicht nur materialbedingt, sondern auch von der Bauweise abhängig. Wie wir eben bereits festgestellt haben, muss ein Aluboot nicht zwangsläufig leichter sein, als ein GFK Boot. Und leichte Boote sind auch nicht zwangsläufig die besten Boote. So kann ab einer bestimmten Bootsgröße ein schwerer Rumpf ein Qualitätsmerkmal sein.
Bleiben wir beispielsweise bei einem Boot aus dem gleichen Material. Vergleichst du ein schweres Aluboot mit einem leichteren, dann wirst du feststellen, dass das am dünneren Material liegt. Dadurch geht die eigentliche Stärke der Robustheit beim Aluboot verloren. Es können auch einfach Bauteile eingespart und gekürzt werden, welche eigentlich Stabilität verleihen. Das macht nur Sinn, wenn die Langlebigkeit nicht so wichtig ist und keine größeren Belastungen auf das Boot wirken. Man sieht auch ein schlechteres Fahrverhalten: Ein sehr leichtes Boot schneidet die Welle nicht, sondern hebt sich und man kann die Boote nicht so stark motorisieren.
Wusstest du, dass die extremste Belastung auf das Boot nicht im Wasser stattfindet, sondern auf dem Trailer beim Transport? Gewicht bedeutet meistens mehr Qualität. Ein leichtes Boot ist immer ein Kompromiss.
Motorisierung
Auch hier scheiden sich die Geister. Während die einen mit 300 PS zu nächsten Spot ballern wollen, gleiten andere förmlich lautlos mit einem kleinen Elektromotor dahin. Und natürlich ist der Motor erstmal keine Eigenschaft des Bootes, weil man das gleiche Angelboot mit unterschiedlichen Motoren ausrüsten kann. Aber im Vorfeld musst du beachten, dass jedes Boot eine maximale Motorisierung möglich macht und auch nach unten eine minimale benötigt. Je stabiler ein Boot gebaut ist, desto mehr PS sind denkbar.
Rumpfform
Welche Rumpfformen gibt es eigentlich? Wir unterscheiden in erster Linie zwischen:
- Gleiter
- Halbgleiter
- Verdränger
Aber man kann auch die Formen nach Bauweise einteilen und sie weisen dann unterschiedliche Eigenschaften auf:
Flacher Boden
Diese Form wird bei kleinen und offenen Booten genutzt, welche in ruhigen Gewässern gefahren werden. Sie können sehr schnell beschleunigen.
Vorteile:
- einfach herzustellen
- wenig Tiefgang
Nachteile:
- nicht für unruhige Gewässer
- wenig Stabilität im Fahrverhalten
Runde Schale
Diese Bauform wird in der Regel nicht bei Angelbooten verwendet, aber wir führen sie der Vollständigkeit halber dennoch auf. Meistens sieht man sie bei Lastenschiffen.
Vorteile:
- geringer Kraftstoff-Verbrauch
- wenig benetzte Oberfläche
Nachteile:
- sehr langsame Fortbewegung
- kein Eintauchen
- einem wird schnell übel 🙂
V-förmige Bauweise
Mit einem V-Rumpf kann man hohe Geschwindigkeiten erreichen und behält selbst bei rauer See die Kontrolle über das Boot. Hierbei wird durch den Rumpf die Welle einfach geschnitten. Aber wir müssen hier nochmal zwischen unterschiedlichen V-Formen unterscheiden. Allgemein kann man sagen, es gibt eine tiefe und eine flache V-Form.
Ein flaches V kann natürlich deutlich schneller aus dem Wasser abheben und gleitet dann umgehend. Ein tiefes V benötigt mehr Kraft, aber gibt auch mehr Stabilität. Auf unseren heimischen Binnengewässern bist du mit einem flachen V sehr gut bedient. Auf dem Meer solltest du über ein tiefes V nachdenken. Aber auch beim Schleppangeln kann ein tiefer V-Rumpf die beste Wahl sein. Mit dem flachen V-Rumpf kann man schneller abdriften. Aber sei dir bewusst, dass ein wirklich tiefer V-Rumpf fast schon übermotorisiert sein muss, damit er anständig gleitet. Du wirst hier auf hohe Geschwindigkeiten verzichten müssen.
Dreifacher V-Rumpf und Mehrrumpf-Formen
Es gibt auch Boote mit mehr Rümpfen als einem. Wir gehen hier nicht so ausgiebig auf das Thema ein, aber es sei gesagt, dass mehr Rümpfe die Stabilität erhöhen und für beachtliche Geschwindigkeiten sorgen. Man braucht keine Angst vor schlechtem Wetter zu haben. Aber man kann schlechter manövrieren, weil man mehr Platz dazu braucht.
Bordwand
Auch die Bordwand solltest du nicht außer Acht lassen. Eine hohe Bordwand schützt vor Wellen, aber macht das Angelboot anfällig für Wind. Eine zu hohe Bordwand kann auch ganz extrem beim Spinnfischen als störend empfunden werden.
Die Bootsgröße
Auch bei der Bootsgröße gilt es wieder die beste Mittellösung zu finden. Du willst eventuell ausreichend Platz haben, mit Freunden angeln zu gehen, aber du willst auch schnell und wendig sein. Du möchtest nicht nur in der Mitte des Sees angeln, sondern auch kleinere Flussabschnitte beangeln. Grundsätzlich gilt, je größer dein neues Angelboot ist, desto stabiler sind die Fahreigenschaften. Du brauchst also keine Angst zu haben, wenn es mal stürmt und Wellen kommen. Du darfst hierbei auch die Prozesse außen herum nicht ignorieren.
Willst du immer am gleichen Gewässer liegen oder musst du das Boot auch mal transportieren? Wie wird das Boot aus dem Wasser geslippt? Über den Stellplatz hatten wir ja schon gesprochen, natürlich ist in den meisten Fällen ein größerer Stellplatz auch teurer. Doch ein großes Boot liegt nicht nur besser im Wasser, es hat auch im Verkauf einen größeren Werterhalt.
Herstellerangaben
Bitte mache nicht den entscheidenden Fehler und vertraue auf Herstellerangaben. Die schmeicheln dir teilweise das Blaue vom Himmel und gehen immer vom Extremfall aus. Sowohl bei der zulässigen maximalen Personenanzahl, als auch der Mindestmotorisierung.
Nimm einfach an, dass insbesondere beim Angeln deutlich weniger Personen Platz finden, um die Peitsche über das Wasser zu schwingen. In der Regel reicht die Mindestmotorisierung gerade so aus, um das Angelboot mit einer Person bei schönem Wetter in Fahrt zu bringen. Wenn man dann Gegenwind hat, dann treibt man förmlich rückwärts.
Bootstypen
Da wir nun die Bootseigenschaften durchgegangen sind, sehen wir uns die einzelnen Bootstypen an.
Bellyboot
Ob ein Bellyboot ein wirkliches Angelboot ist, darüber können wir ein anderes Mal streiten. In jedem Fall macht es riesig Spaß hiermit zu angeln, besonders an der Schilffkante und in kleinen Flüssen. Während es früher eher nur ein Gummiring um den Bauch des Anglers war, gibt es heute wahre Schlachtschiffe mit Sitzfläche und Angelrutenhalter. Übrigens kann man bei den neueren Modellen auch einen Elektromotor anbringen. Natürlich kann man bei ruhiger See mit den meisten Bellybooten sogar aufs Meer hinaus, aber das ist nicht zwangsläufig im Sinne des Erfinders.
Schön ist am Bellyboot, dass man es einfach in den Kofferraum packt und überall in Deutschland angeln kann. In den meisten Fällen ist das Angeln mit dem Bellyboot auch erlaubt und man braucht nicht mal einen Führerschein. In jedem Fall ist hier der Spaßfaktor garantiert und man muss sich um die Unterhaltskosten und anderen Ärger keine Sorgen machen.
Schlauchboot
Schlauchboote gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Du kannst für extrem wenig Geld schon ein kleines Schlauchboot zum Angeln ergattern. Aber hier gibt es diverse Unterschiede. Du suchst kein Schlauchboot zum Baden, sondern ein Angelboot. Das heißt, ein verstärkter Rumpf und ein fester Einlegeboden sind Pflicht. Außerdem ist eine Außenbordwand gut, wenn du einen Motor dranhängen willst.
Pilothouse Boot
Ein Pilothouse Boot ist ein eher kleines Motorboot, welches durchschnittlich eine Länge von 5 bis 9 Meter aufweist. Der Deckaufbau ist geschlossen und es bietet für Wind und Wetter ein Ruderhaus, dort ist der Steuerstand. Wenn du gerne bei Wind und Wetter draußen bist, dann ist dieser Bootstyp eine sehr gute Wahl. Doch Vorsicht, das Cockpit hat meistens wenig Plätze und die grimmigen Gesichter deiner Freunde, welche im Regen stehen, möchtest du nicht erleben.
Bei den meisten Pilothouse Booten hast du als Standard-Ausstattung bereits Angelrutenhalter und andere nützliche Utensilien von Hause aus dabei. Die größeren Modelle können auch eine Bordküche und ggf. eine Koje aufweisen. In der Regel wird dieses Angelboot durch einen Außenborder angetrieben.
Kajütboot
Ein Kajütboot ist eine feine Sache. Man ist sehr unabhängig und kann oft zum Ärger der Ehefrau tagelang auf dem Wasser bleiben. Wie der Name schon sagt, hat das Angelboot eine Kajüte, welche einem auch bei kühleren Temperaturen Schutz und Wärme bietet. Schlafen auf dem Boot ist also gar kein Problem und Nachtangeln bietet sich an. Bei größeren Kajütbooten ist sogar eine Küche bei und man kann lecker kochen.
Konsolenboot
Konsolenboote bieten in der Regel ein recht spartanisches Design und wenig Ausstattung. Sie sind für kürzere Ausfahrten mit Wassersportaktivitäten konzipiert. Dieser Bootstyp ist meistens durchgehend offen und hat in der Regel eine gute Anzahl von Sitzflächen. Der große Vorteil ist, dass man an allen Seiten des Bootes Zugang zum Wasser hat. Kleinere Konsolenboote beginnen bei 5 Meter Länge, größere sind bis zu 15 Meter erhältlich.
Fischerkahn
Auch wenn der Begriff Fischerkahn viel Deutungsfreiheit zugrunde legt und es erstmal nur ein kleines Angelboot beschreibt, so gehen wir hier vom klassischen Kahn aus. Diese sehr alte Bauweise ist oft – besonders gebraucht – sehr günstig zu erstehen. Sicherlich ist das kein Rennboot, aber ein solides Gefährt, um zum Angeln zu fahren.
Kajak
Mit dem Kajak zu angeln, kann viel Spaß machen. Natürlich erfordert es körperliche Anstrengung, aber es ist auch die pure Natur, die man erlebt. Man ist hier besonders mit Pedal sehr wendig, kommt in sehr schwer erreichbare und kleine Gewässer und hat einen besonders spannenden Drill. Ein bekannter hatte mal einen großen Wels dran und die Kreuzfahrt ging einige Stunden. In jedem Fall ist es ein Abenteuer und man ist mit dem Auto auch sehr flexibel.
Kanu
Mit dem Kanu angelt es sich vergleichsweise schlecht, weil man Mühe hat, die Position zu halten. Wenn man überhaupt aus dem Kanu angelt, dann sollte man Verstärkung am Paddel oder zwei Anker haben.
Bass Boat
Hier kommen wir zur Königsklasse. Aber Vorsicht, wenn du einmal den Himmel gekostet hast, dann willst du vielleicht nicht mehr zurück auf die Erde. Hier ist wirklich alles denkbar, vom drehbaren Sitzstuhl mit 360° Wurfmöglichkeit, über einen Elektromotor, der einen auf Position hält, neben dem Pflicht-Echolot bis hin zur Hälterkammer unter dem Teppichboden. Natürlich dürfen die Bordbar und die Getränkehalter nicht fehlen. Für dieses geile Spielzeug kann man schnell ein Vermögen lassen, aber aus meiner Erfahrung ist es auch jeden Cent wert.
Eigentlich kommt das Boot, wie der Name schon sagt, vom Schwarzbarsch-Angeln. Es ist im Grunde bei jeder größeren Angelmeisterschaft vertreten und kann erstaunlich stark motorisiert werden. Es gibt die Boote in GFK oder auch aus Alu. Ein starker Außenbordmotor gehört zu einem richtigen Bassboot dazu und lässt einen sicher über das Wasser gleiten. Das Deck ist in der Regel mit Teppich ausgelegt, so hat man eine sehr gute Geräuschdämmung und kann nicht ausrutschen. Ein gutes Bassboot garantiert ordentlich Suchtfaktor.
Fazit beim Angelboot kaufen
Man kann bereits mit recht geringem Budget ein kleines Angelboot erstehen. Beim Budget darf man auf keinen Fall die Nebenkosten und den Arbeitsaufwand unterschätzen. In ein gutes Boot zu investieren zahlt sich aus, aber jeder fängt mal klein an. Es ist keine Schande sich erstmal einen einfachen Angelkahn zu holen, denn mehr geht hinterher immer. Am besten leihst du dir erstmal ein Boot und testest, wie das Boot sich anfühlt. Stimme das Angelboot möglichst genau auf deine Bedürfnisse ab, dann hast du später mehr Freude daran. Das perfekte Angelboot gibt es nicht, es ist immer ein Kompromiss aus Notwendigkeit und Leistung.
So, jetzt haben wir dir aber reichlich Infos um die Ohren gehauen. Hast du bereits ein Boot oder kaufst du dir ein neues? Was ist dein bestes Angelboot? Haben wir ein Boot vergessen? Hast du Fragen zum Thema? Gerne kannst du uns einen Kommentar hinterlassen.
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