Aalangeln ist ein Abenteuer für sich – besonders nachts, wenn die Bedingungen optimal sind, um diesen faszinierenden Fisch zu fangen. Egal, ob du am Fluss, See oder Kanal angelst, die richtige Technik und das passende Equipment sind entscheidend für den Erfolg. In diesem Beitrag erfährst du die besten Tipps für das Aal angeln und welche Techniken sich besonders bewährt haben, um deine Chancen auf einen Fang zu maximieren.
Warum gerade nachts auf Aal angeln?
Aale sind nachtaktive Fische, was bedeutet, dass sie überwiegend in der Dunkelheit auf Nahrungssuche gehen. Besonders in warmen Sommernächten, wenn das Wasser eine angenehme Temperatur erreicht hat, sind Aale aktiver und lassen sich leichter fangen. Aber warum sind Aale nachts aktiver? Während des Tages verstecken sich die Aale oft in Verstecken wie Wurzeln oder Schlamm, um sich vor Raubfischen zu schützen. Nachts hingegen wagen sie sich heraus und durchstreifen ihre Reviere.
Die beste Uhrzeit für das Aal angeln liegt meist zwischen Dämmerung und Mitternacht, aber auch in den frühen Morgenstunden kann es zu erfolgreichen Fängen kommen. Besonders bei leicht bedecktem Himmel oder schwachem Mondlicht steigen die Chancen, einen Aal an den Haken zu bekommen.
Die Lebensweise der Aale – Faszinierende Wanderer
Aale sind nicht nur nachtaktiv, sondern auch beeindruckende Wanderfische. Ihr Lebenszyklus beginnt im Sargassomeer, wo sie geboren werden, und von dort aus wandern die Jungfische über tausende Kilometer bis zu den europäischen Flüssen, Seen und Küstengewässern. Wenn sie ausgewachsen sind, wandern sie zurück, um sich fortzupflanzen. Dieses Wanderverhalten macht den Aal zu einem besonderen Fang, denn in unseren Gewässern sind sie nur auf einem Teil ihrer langen Reise.
Die optimale Ausrüstung für das Nachtangeln auf Aal
Um erfolgreich Aale zu angeln, benötigst du die richtige Ausrüstung. Eine robuste Rute, am besten zwischen 2,7 und 3,6 Metern, ist ideal, um die oft kräftigen Bisse der Aale zu parieren. Eine sensible Rutenspitze hilft dir, den Biss rechtzeitig zu erkennen. Empfehlenswert ist auch eine monofile Angelschnur mit einer Stärke von 0,30 bis 0,40 mm, da sie dehnbar genug ist, um die ruckartigen Bewegungen des Aals abzufangen.
Für das Nachtangeln auf Aal eignen sich Grundmontagen besonders gut. Mit einem Laufblei oder einem Anti-Tangle-Booms verhinderst du, dass sich die Montage verheddert. Als Haken haben sich Größen zwischen 4 und 6 bewährt, da diese gut in das kleine Maul des Aals passen.
Wenn du planst, auf einem See oder größeren Fluss mit dem Boot zu angeln, kann es sich lohnen, vorab in ein geeignetes Angelboot zu investieren. Ein Boot ermöglicht es dir, die besten Stellen zu erreichen, die vom Ufer aus schwer zugänglich sind.
Köderwahl: Was frisst der Aal?
Aale sind nicht wählerisch und fressen nahezu alles, was sie finden können. Besonders beliebt als Köder sind Würmer – vor allem Tauwürmer und Mistwürmer. Diese können direkt am Grund angeboten werden und locken den Aal mit ihrem intensiven Duft an. Aber auch Leber, Fischfetzen oder Köderfische sind äußerst fängig. In einigen Regionen schwören Angler sogar auf Bienenmaden oder Hühnerherzen als Köder.
Eine interessante Alternative sind Garnelen oder sogar Käse als Köder, die Aale ebenfalls anziehen können. Wenn du am Fluss oder See angelst, kann es sinnvoll sein, den Köder mit Lockstoffen wie Knoblauch zu bestreichen. Dies hat sich besonders bei kalten Wassertemperaturen als erfolgreich erwiesen, da der Aal so schneller auf den Köder aufmerksam wird.
Erfolgreiches Aalangeln an verschiedenen Gewässern
Je nach Gewässertyp variieren die besten Techniken und Angelstellen für das Aalangeln. Hier einige Tipps für die gängigsten Gewässer:
Aal angeln am Fluss
Flüsse wie die Elbe oder der Rhein bieten ideale Bedingungen für das Nachtangeln auf Aal. Hier lohnt es sich, in der Nähe von Buhnen, Brücken oder anderen Strukturen zu angeln, da sich die Aale dort gerne aufhalten. Nutze eine Grundmontage und platziere deinen Köder nahe dem Ufer oder in strömungsarmen Bereichen.
Wenn du Zander-Angler bist, findest du hier auch weitere interessante Informationen zum Zanderangeln, die dir möglicherweise auch bei deiner Aaljagd hilfreich sein könnten.
Aal angeln am See
An Seen ist es wichtig, den richtigen Angelplatz zu wählen. Aale bevorzugen Bereiche mit vielen Unterständen, wie Schilfgürtel oder versunkene Bäume. Auch am See lohnt sich das Angeln mit Grundmontage, aber du kannst auch mit der Posenmontage experimentieren, um den Köder knapp über dem Grund anzubieten.
Aal angeln am Kanal
Kanäle sind oft tiefer und gleichmäßiger strukturiert, was das Auffinden der Aale erschwert. Hier solltest du gezielt in der Nähe von Einläufen oder Brücken angeln. Aale lieben es, sich in diesen Bereichen aufzuhalten, da das Wasser hier oft sauerstoffreicher ist und mehr Nahrung mit sich bringt.
Gesetzliche Vorschriften und Schonzeiten
Aalangeln unterliegt in vielen Regionen strikten Regelungen. Besonders in Deutschland gibt es Schonzeiten und Mindestmaße, die zum Schutz der Aalbestände eingehalten werden müssen. Informiere dich immer über die lokalen Vorschriften, bevor du zum Angeln aufbrichst. Zum Beispiel ist das Aalangeln in der Elbe teilweise verboten, und in Schweden gelten besonders strenge Fangvorschriften.
Es ist wichtig, die Bestände durch verantwortungsvolles Angeln zu schonen. In einigen Gewässern kann es sinnvoll sein, auf „Catch and Release“ zu setzen, um die Aalpopulation nicht unnötig zu belasten.
Der richtige Zeitpunkt für das Aalangeln
Die beste Zeit zum Aal angeln ist von April bis September, wenn das Wasser warm genug ist, um die Fische aktiv zu halten. Besonders im Frühjahr und Sommer sind die Erfolgschancen hoch. Doch auch im Herbst, besonders im Oktober und November, kannst du noch Aale fangen. Dann zieht der Aal sich langsam in tiefere Gewässer zurück, wo er sich auf den Winter vorbereitet.
Bei welcher Wassertemperatur wird der Aal aktiv? Idealerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Ist das Wasser zu kalt oder zu warm, sind die Aale weniger aktiv und schwerer zu fangen.
Wetter und Mondphasen – Was beeinflusst den Erfolg?
Das Wetter spielt beim Aalangeln eine entscheidende Rolle. Besonders an bewölkten Tagen oder bei leichtem Regen sind Aale aktiver, da sie sich bei trübem Wetter sicherer fühlen. Klare Nächte mit Vollmond hingegen sind weniger vielversprechend, da Aale sich bei zu hellem Licht eher zurückhalten.
Auch die Wassertemperatur sollte beachtet werden: Ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad. Bei dieser Temperaturspanne sind Aale besonders aktiv und gehen auf Nahrungssuche.
Technologische Hilfsmittel – Echolote für präziseres Angeln
Ein modernes Hilfsmittel beim Aalangeln ist der Einsatz von Echoloten. Diese Geräte helfen dir, die Struktur des Gewässerbodens und mögliche Verstecke der Aale zu identifizieren. Besonders an unbekannten oder großen Gewässern kannst du so gezielt nach Stellen suchen, an denen sich Aale bevorzugt aufhalten.
Nachhaltigkeit beim Aalangeln
Da der Aalbestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist, ist es besonders wichtig, nachhaltig zu angeln. Fange nur so viele Fische, wie du tatsächlich verwenden möchtest, und beachte Schonzeiten und Mindestmaße. Durch bewusste Entnahme und den Einsatz von „Catch and Release“ kannst du dazu beitragen, die Aalpopulation langfristig zu erhalten.
Wenn du deinen gefangenen Aal verarbeiten möchtest, bietet es sich an, ihn zu räuchern. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fisch räuchern findest du hier.
Fazit: Erfolgreiches Aalangeln erfordert Geduld und die richtige Technik
Das Nachtangeln auf Aale ist eine spannende Herausforderung, die mit der richtigen Ausrüstung, der passenden Technik und etwas Geduld belohnt wird. Achte darauf, deine Montagen sauber zu halten, die richtigen Köder zu verwenden und an den optimalen Stellen zu angeln. Mit den Tipps und Techniken aus diesem Artikel wirst du deine Chancen auf einen erfolgreichen Aal-Fang deutlich steigern. Und wer weiß – vielleicht landest du schon in der nächsten Nacht deinen ersten kapitalen Aal!
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